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Markus Groß ist Gründer und Administrator dieses Blogs und verfügt über umfassende Erfahrung in strategischen IT-Themen. Sein fachlicher Schwerpunkt liegt auf IT-Governance und Compliance, insbesondere in der Anwendung von COBIT, der Umsetzung regulatorischer Anforderungen wie DORA oder NIS2 und dem Aufbau belastbarer Steuerungsstrukturen. Im Bereich Service-Management bringt er langjährige Praxis mit ITIL sowie der Einführung von Best Practices ein.

Ein weiterer Kernbereich seiner Arbeit ist die Informationssicherheit, mit besonderem Fokus auf den Aufbau und die Weiterentwicklung von ISMS nach ISO27001 sowie BSI IT-Grundschutz, die Entwicklung von Sicherheitsstrategien und die Umsetzung von BYOD-Konzepten. Darüber hinaus ist Markus Groß versiert im Projektmanagement und wendet Methoden wie PRINCE2, LEAN/SIX SIGMA und agile Ansätze gezielt an, um Projekte effizient und erfolgreich zu steuern.

In seinen Beiträgen verbindet er fundierte Analysen mit praxisnahen Empfehlungen. Sein Ziel ist es, Leserinnen und Lesern tiefgehende, sachlich fundierte Einblicke zu geben, die sie in der strategischen Ausrichtung ebenso unterstützen wie in der operativen Umsetzung von IT-, Sicherheits- und Compliance-Vorhaben.

Hacker gab's schon immer – Wie alles begann

Hacker gab's schon immer – Wie alles begann

Wenn wir heute das Wort „Hacker“ hören, schießen den meisten sofort stereotype Bilder in den Kopf: ein dunkler Raum, das fahle Licht eines Monitors, grüne Zeichenketten, die über den Bildschirm laufen, und irgendwo eine Person mit Kapuzenpulli, die blitzschnell tippt. Dieses Bild ist das Produkt von Filmen, Schlagzeilen und Popkultur – und es hat mit der Realität nur am Rande zu tun. Die Wahrheit ist: Hacker gibt es, seit es komplexe Systeme gibt. Lange bevor es Computer und Internet gab, versuchten Menschen, diese Systeme zu verstehen, zu hinterfragen, zu manipulieren oder zu verbessern. Die Geschichte des Hackens beginnt nicht mit Silicon Valley, sondern reicht zurück in eine Zeit, in der Nachrichten über optische Signale übertragen wurden und Telefonnetze noch von mechanischen Wählscheiben beherrscht wurden.

Frühe Systeme: Telegraf, Funk und der Informationsvorsprung

Der erste bekannte „Hack“ fand im Jahr 1834 statt und hatte mit Elektronik noch nichts zu tun. In Frankreich betrieb die Regierung ein hochmodernes optisches Telegrafensystem, bei dem Signale über große Entfernungen mithilfe von mechanischen Armen und Sichtlinien weitergegeben wurden. Zwei findige Geschäftsmänner, François und Joseph Blanc, erkannten, dass dieses Netz ihnen einen entscheidenden Vorteil an der Börse verschaffen konnte. Sie bestachen einen Telegrafenbeamten, der in den offiziellen Übertragungen winzige, kaum wahrnehmbare Veränderungen vornahm – Änderungen, die für Außenstehende bedeutungslos wirkten, für die beiden jedoch verschlüsselte Botschaften darstellten. So erhielten sie Kursinformationen schneller als alle anderen und konnten diese für gewinnbringende Geschäfte nutzen. Es war der erste dokumentierte Fall, bei dem ein bestehendes Kommunikationssystem manipuliert wurde, um einen Informationsvorsprung zu erlangen – der Urtypus des Hackens. Das 19. und frühe 20. Jahrhundert kannte viele solcher Manipulationen, auch wenn niemand sie damals als „Hacks“ bezeichnete. In den USA etwa nutzten Kriminelle schon in den 1860er-Jahren Telegrafenleitungen, um Pferderenn-Ergebnisse zu verzögern oder zu verändern und damit Wetten zu manipulieren; in den 1920er-Jahren traten Funkpiraten auf den Plan, die Radiowellen kaperten, um eigene Botschaften auszustrahlen oder offizielle Übertragungen zu stören. In allen Fällen ging es darum, die Funktionsweise eines Systems zu verstehen, seine Grenzen auszutesten und es dann kreativ – oder kriminell – zu nutzen.


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Die Zukunft von COBIT: Erweiterungen und Perspektiven

Die Zukunft von COBIT: Erweiterungen und Perspektiven

COBIT ist seit den 1990ern das Referenzwerk, wenn es darum geht, Informations- und Technologieeinsatz vorhersagbar, wirksam und auditierbar zu steuern. Jede veröffentlichte Version hat neue Realitäten aufgegriffen – von standardisierten IT-Prozessen, über Service-Orientierung und Compliance bis hin zu Cloud, Agilität und Cyber-Resilienz. Die eigentliche Frage lautet heute: Welche Rolle spielt COBIT in einer Welt, in der Software zum Produkt wird, Daten zum Rohstoff, KI Entscheidungen vorbereitet, Lieferketten digital ineinandergreifen und Regulierungen wie DORA, NIS2, DSGVO oder der EU-AI-Act Governance auf ein neues Niveau heben? Die kurze Antwort: Eine zentrale. Die lange Antwort lesen Sie hier.

Digitale Transformation: Von IT-Unterstützung zur Wertschöpfung mit Technologie

Digitale Transformation heißt nicht, Papier in PDFs zu verwandeln, sondern Geschäftsmodelle neu zu denken: Plattformen statt Produkte, Ökosysteme statt Ketten, Produkt-IT statt Projekt-IT. Für COBIT bedeutet das eine Verschiebung des Fokus – weg von rein operativen Kontrollfragen hin zu einer zielorientierten Steuerung von Technologie-Investitionen, die Business-Outcomes nachweislich verändern. Zukünftige COBIT-Ausprägungen werden deshalb:


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Mehr Druck, mehr Risiko: Was die MaRisk-Novellen wirklich auslösen

Mehr Druck, mehr Risiko: Was die MaRisk-Novellen wirklich auslösen

Es gibt Schlagworte, die harmlos klingen, aber im Maschinenraum einer Bank Erdbeben auslösen. „Novelle“ gehört dazu. Auf dem Papier liest sich das nüchtern: ein paar neue Randziffern, geschärfte Formulierungen, ein verändertes Wording zu Auslagerungen, mehr Präzision bei Daten, Governance und IT. In der Praxis fühlt sich das an wie eine Taktverdichtung in einem Orchester, das ohnehin am Limit spielt: mehr Anforderungen, engere Zyklen, schärfere Nachweise, tiefere Eingriffe in die tägliche Steuerung. Mehr Druck also. Und mit ihm – wenn man nicht aufpasst – mehr Risiko: für Überforderung, für Schein-Compliance, für Fehlsteuerung durch Kennzahlen, die niemand wirklich versteht, für IT-Fragilität unter Last, für Lieferkettenprobleme, die man gestern noch „Outsourcing“ nannte und heute „Konzentrationsrisiko“.

Dieser Text seziert nicht die Paragraphen, sondern ihre Wirkung. Er zeigt, wie die MaRisk-Novellen den Alltag von Banken und IT tatsächlich verändern – im Guten wie im Schwierigen. Und er macht deutlich, warum es jetzt weniger auf mehr Papier, sondern auf bessere Praxis ankommt: auf Entscheidungen, die schneller werden, weil sie klar vorbereitet sind; auf Daten, die tragfähig sind; auf Verträge, die Zähne haben; auf IT, die Stabilität wirklich belegt; auf eine Kultur, die Abweichungen nicht verdeckt, sondern gezielt nutzt, um robuster zu werden.


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Vom Framework zum Kompass: Wie COBIT die neue Governance-Welt ordnet

Vom Framework zum Kompass: Wie COBIT die neue Governance-Welt ordnet

Es gibt Wörter, die klingen nach Papier, nach Formularen, nach Pflicht. „Governance“ gehört für viele in diese Kategorie. Wer jemals in einer Sitzung gesessen hat, in der Richtlinien gegeneinander abgewogen, Rollen diskutiert und Berichtslinien umgehängt wurden, weiß, wie schnell der Blick auf das Wesentliche verloren gehen kann: Was soll all das bewirken? Wozu dient der Aufwand jenseits von Auditoren, Aufsichtsbehörden und Checklisten? Genau hier hat sich COBIT in den letzten Jahren spürbar verändert. Aus einem Rahmenwerk, das Kontrollen sortiert, ist ein Kompass geworden, der Organisationen hilft, in einer zunehmend unübersichtlichen Landschaft die Richtung zu halten – dahin, wo Strategie, Technologie und Verantwortlichkeit sich nicht widersprechen, sondern sich gegenseitig verstärken.

Warum ein Kompass nötig ist

Die digitale Realität ist schneller als jeder Redaktionsschluss. Produkte werden in Wochenzyklen verändert, Services in der Cloud binnen Minuten bereitgestellt, Sicherheitslücken in Stunden ausgenutzt. Gleichzeitig nimmt die Dichte an Vorgaben stetig zu: Informationssicherheit, Datenschutz, Resilienz, Lieferkettensteuerung, Nachhaltigkeit, branchenbezogene IT-Anforderungen – jedes Themenfeld bringt eigene Begriffe, Rollen und Nachweispflichten mit. Wer versucht, diese Welten nebeneinander zu „managen“, gerät in eine Paradoxie: Je mehr kontrolliert wird, desto weniger wird gesteuert. Ein Kompass hilft, Prioritäten zu setzen, Widersprüche aufzulösen und alles, was wirklich wichtig ist, auf einen gemeinsamen Nenner zu bringen: Wirksamkeit. COBIT definiert genau dafür die Bausteine eines Governance-Systems, das nicht am Papier, sondern am Betrieb gemessen wird.


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Workation: Die Verbindung von Arbeit und Urlaub

Workation: Die Verbindung von Arbeit und Urlaub

Der Begriff "Workation", eine Kombination aus den Worten "Work" (Arbeit) und "Vacation" (Urlaub), beschreibt ein Konzept, das in den letzten Jahren zunehmend an Popularität gewonnen hat. Es handelt sich dabei um eine Arbeitsform, bei der Arbeitnehmer ihre beruflichen Verpflichtungen von einem Urlaubsort aus erfüllen. Dieses Modell bietet die einzigartige Gelegenheit, die Flexibilität des mobilen Arbeitens mit den Erholungsmöglichkeiten eines Urlaubs zu kombinieren.

Workation ermöglicht es Arbeitnehmern, ihren Arbeitsplatz zeitweise in attraktive Urlaubsregionen zu verlegen, wodurch sie die Möglichkeit haben, direkt nach der Arbeit die Vorzüge eines Urlaubsortes zu genießen. Dieses Konzept ist besonders attraktiv für digitale Nomaden, Freiberufler und Unternehmen, die flexible Arbeitsmodelle unterstützen. Es setzt jedoch eine hohe Disziplin und gute Selbstorganisation voraus, um die Balance zwischen Arbeit und Erholung zu finden.


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