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Markus Groß ist Gründer und Administrator dieses Blogs und verfügt über umfassende Erfahrung in strategischen IT-Themen. Sein fachlicher Schwerpunkt liegt auf IT-Governance und Compliance, insbesondere in der Anwendung von COBIT, der Umsetzung regulatorischer Anforderungen wie DORA oder NIS2 und dem Aufbau belastbarer Steuerungsstrukturen. Im Bereich Service-Management bringt er langjährige Praxis mit ITIL sowie der Einführung von Best Practices ein.

Ein weiterer Kernbereich seiner Arbeit ist die Informationssicherheit, mit besonderem Fokus auf den Aufbau und die Weiterentwicklung von ISMS nach ISO27001 sowie BSI IT-Grundschutz, die Entwicklung von Sicherheitsstrategien und die Umsetzung von BYOD-Konzepten. Darüber hinaus ist Markus Groß versiert im Projektmanagement und wendet Methoden wie PRINCE2, LEAN/SIX SIGMA und agile Ansätze gezielt an, um Projekte effizient und erfolgreich zu steuern.

In seinen Beiträgen verbindet er fundierte Analysen mit praxisnahen Empfehlungen. Sein Ziel ist es, Leserinnen und Lesern tiefgehende, sachlich fundierte Einblicke zu geben, die sie in der strategischen Ausrichtung ebenso unterstützen wie in der operativen Umsetzung von IT-, Sicherheits- und Compliance-Vorhaben.

Cloud Security mit Plan statt Bauchgefühl

Cloud Security mit Plan statt Bauchgefühl

Die Cloud ist längst kein Zukunftsthema mehr, sondern Alltag. Unternehmen aller Größenordnungen verlagern Daten, Anwendungen und ganze Infrastrukturen in die Cloud – aus guten Gründen: Flexibilität, Skalierbarkeit, schnellere Time-to-Market und planbarere Kosten. Doch wo Geschwindigkeit und Dynamik steigen, wachsen auch die Risiken. Viele Organisationen gehen Cloud Security noch immer zu intuitiv an – ohne eindeutige Ziele, ohne messbare Kontrollen, ohne gelebte Verantwortlichkeiten. Die Folge: Fehlkonfigurationen bleiben unentdeckt, Identitäten sind überprivilegiert, Protokolle fehlen, Nachweise für Compliance sind lückenhaft. Wer Cloud Security ernst nimmt, braucht mehr als Tools – er braucht einen Plan: klar, wiederholbar, auditierbar.

Ziele und Schutzbedarfe: Was wirklich geschützt werden muss

Der wirksamste erste Schritt ist eine Schutzbedarfsanalyse mit eindeutiger Priorisierung. Typische Klassen sind:


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6G am Horizont: Wie die nächste Welle alles verändern könnte

6G am Horizont: Wie die nächste Welle alles verändern könnte

Wer 5G richtig verstanden hat, weiß: Der Sprung zur nächsten Mobilfunkgeneration wird nicht durch ein größeres Balkendiagramm im Speedtest definiert, sondern durch einen Architekturwechsel. 6G verspricht kein bloßes „Mehr“ an Bandbreite, sondern ein „Anders“: Netze, die sehen, hören, orten, interpretieren und entscheiden; Netze, die nicht nur Daten transportieren, sondern Bedeutung übertragen; Netze, die so eng mit Sensorik, KI und Edge-Rechenleistung verzahnt sind, dass sie zu einem operativen Sinnesorgan für Wirtschaft und Gesellschaft werden. Genau darin liegt der Kern der kommenden Welle – und die Frage, wie Unternehmen sich heute schon auf die Möglichkeiten und Pflichten von morgen vorbereiten.

Warum 6G mehr ist als „5G, aber schneller“

Die Versuchung ist groß, 6G unter die Überschrift „Gigabit mal zwei“ zu stellen. Doch dieser Blick greift zu kurz. Schon 5G hat den Paradigmenwechsel eingeleitet: weg vom „best effort“-Funk, hin zu planbaren Eigenschaften (Latenz, Jitter, Verfügbarkeit) per Network Slicing und Edge Computing. 6G setzt genau dort an – und verschiebt die Grenzwerte in vier Richtungen:


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Wenn KI Features baut – wer bewacht die Risiken?

Wenn KI Features baut – wer bewacht die Risiken?

Der „Wizard of GRC“ für eine Zeit, in der dein Kaffee noch warm ist

Es ist ein schwindelerregender Moment: Du öffnest den Editor, gibst zwei, drei Sätze in ein Prompt-Feld – und noch bevor dein Kaffee kalt wird, steht das Gerüst eines kompletten Dienstes vor dir. Routen, Controller, Datenmodell, API-Doku, Unit-Tests, Dockerfile, CI-Workflow: alles da. Was gestern noch ein Sprint war, passt heute in eine Session. Fantastisch für die Geschwindigkeit, beängstigend für die Sichtbarkeit. Denn jede generierte Codezeile erzählt nicht nur eine Geschichte von Produktivität, sondern auch eine über Compliance, Abhängigkeiten und Third-Party-Risiken.


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Grundschutz++ erklärt: Was hinter der nächsten Ausbaustufe des IT-Grundschutz steckt

Grundschutz++ erklärt: Was hinter der nächsten Ausbaustufe des IT-Grundschutz steckt

Der IT-Grundschutz des BSI ist seit Jahren die wohl deutscheste Antwort auf eine sehr internationale Frage: Wie organisiert man Informationssicherheit so, dass sie im Alltag funktioniert, auditierbar bleibt und trotzdem mit der Technik Schritt hält? Mit „Grundschutz++“ kündigt sich nun die nächste Evolutionsstufe an – eine Fortentwicklung, die den Standard stärker digitalisiert, prozessorientierter macht und für die kommenden Jahre fit. Das BSI hat dazu im Sommer 2025 ausdrücklich den Dialog mit der Fachöffentlichkeit gesucht und den Namen „IT-Grundschutz++“ als Arbeitstitel gesetzt. Ziel: Modernisierung ohne Bruch, also Kontinuität dort, wo sie sinnvoll ist, und spürbare Vereinfachungen dort, wo die Praxis es braucht.

Dieser Beitrag ordnet den Kontext ein, erklärt die Design-Ideen hinter Grundschutz++, zeigt, was sich wahrscheinlich verändert (und was nicht), und gibt konkrete Hinweise, wie sich Organisationen – vom Mittelständler bis zur Behörde – heute so aufstellen, dass der Übergang locker gelingt. Wir stützen uns dabei auf die offiziellen BSI-Informationen zum IT-Grundschutz und auf frühe, öffentliche Berichte aus der Praxiscommunity, die die Digitalisierung und Maschinenlesbarkeit des Standards, eine stärkere Objekt-/Prozessorientierung sowie Übergangsfristen skizzieren.


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AI Act & CRA: Wenn Governance plötzlich zur Produktprüfung wird

AI Act & CRA: Wenn Governance plötzlich zur Produktprüfung wird

Es gab eine Ära, in der „Governance“ der Stoff für Policies, Organigramme und Audit-Agenden war. Man schrieb Richtlinien, legte Rollen fest, dokumentierte Risiken – und hoffte, dass all das im Ernstfall trägt. Diese Ära endet. Mit dem AI Act und dem Cyber Resilience Act (CRA) rückt die EU Governance an den Ort, an dem sich Wahrheit nicht vertuschen lässt: in die Produktentwicklung und den Betrieb. Plötzlich zählt nicht mehr, ob eine Regel existiert, sondern ob Ihr Produkt – Hardware, Software, Service, Modell – unter Last das hält, was Ihr Governance-Papier verspricht. Governance wird zur Produktprüfung. Wer das als Bürokratie empfindet, hat den Kern verfehlt. Wer es als Chance begreift, baut die Brücke zwischen Recht, Risiko und Ingenieursarbeit – und gewinnt Geschwindigkeit, Vertrauen und Marktzugang.

Der Kipppunkt: Von Papier-Governance zu Prüf-Governance

Warum dieser Bruch? Weil zwei Bewegungen zusammentreffen. Erstens KI-basierte Funktionen durchdringen Produkte quer durch alle Branchen – vom Risiko-Scoring in der Bank über visuelle Inspektionen in der Fertigung bis zu generativen Assistenten in SaaS-Plattformen. Zweitens zwingt die Digitalisierung der Lieferketten praktisch jedes Produkt, „mit dem Internet“ zu sprechen – und damit angreifbar zu sein. Wenn Fehlentscheidungen eines Modells diskriminieren können und eine Schwachstelle im Update-Mechanismus Hunderttausende Geräte trifft, dann reichen schöne Policies nicht mehr. Die EU schlägt daraus zwei Fäden: AI Act (Fokus: verantwortliche KI) und CRA (Fokus: durchgängig sichere Produkte mit digitalen Elementen). Beide Fäden laufen in derselben Mechanik zusammen: Konformität = Fähigkeit + Nachweis. Fähigkeit entsteht in Architektur, Code, Daten und Betrieb. Nachweis entsteht in Tests, Telemetrie und technischer Dokumentation.


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