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Schutzbedarf einfach gemacht – So klappt die Einstufung

Schutzbedarf einfach gemacht – So klappt die Einstufung

Die Schutzbedarfsfeststellung ist eine der zentralen Grundlagen der Informationssicherheit – und trotzdem gehört sie zu den am meisten unterschätzten Disziplinen. Viele Unternehmen starten in Projekte, schreiben Sicherheitskonzepte oder definieren Maßnahmen, ohne vorher genau zu wissen, welchen Schutzbedarf ihre Informationen und Systeme eigentlich haben. Das Ergebnis sind oft überdimensionierte Lösungen, die Zeit und Geld verschwenden, oder zu schwache Schutzmechanismen, die kritische Werte unzureichend absichern. Eine systematische und pragmatische Einstufung des Schutzbedarfs verhindert genau das. Sie sorgt dafür, dass Sicherheitsmaßnahmen zielgerichtet und angemessen sind – nicht zu wenig, aber auch nicht zu viel. Und das Beste: Wenn man weiß, wie es geht, ist die Schutzbedarfsfeststellung gar nicht kompliziert.

Der Kern der Schutzbedarfsermittlung besteht darin, für jedes Asset – also jede Information, jedes IT-System, jeden Prozess – festzulegen, wie hoch die Anforderungen an Vertraulichkeit, Integrität und Verfügbarkeit sind. Diese drei Schutzziele bilden das Fundament. Vertraulichkeit bedeutet, dass nur autorisierte Personen Zugriff auf die Informationen haben dürfen. Integrität steht für die Unveränderbarkeit und Richtigkeit der Daten. Verfügbarkeit beschreibt, dass Informationen und Systeme dann nutzbar sind, wenn sie gebraucht werden. Die Kunst besteht darin, diese Schutzziele nicht abstrakt, sondern konkret für die jeweilige Organisation zu bewerten.


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Wer schützt was? – Warum Informationssicherheit Chefsache ist

Wer schützt was? – Warum Informationssicherheit Chefsache ist

Viele Unternehmen betrachten Informationssicherheit immer noch als eine Disziplin, die irgendwo tief in der IT-Abteilung angesiedelt ist. Dort sitzen die Administratoren, die Passwortrichtlinien einführen, Firewalls konfigurieren, Updates einspielen und im Ernstfall versuchen, Angriffe abzuwehren. Diese Sichtweise hat sich über Jahrzehnte gehalten, weil IT-Sicherheit tatsächlich in den Serverräumen, Rechenzentren und Netzwerken beginnt. Doch sie ist gefährlich verkürzt – und im Jahr 2025 schlicht nicht mehr haltbar. Informationssicherheit ist längst keine rein technische Aufgabe mehr, sondern ein strategisches Kernthema, das das gesamte Unternehmen betrifft, von der Produktentwicklung über die Lieferkette bis hin zur externen Kommunikation. Und weil sie alle Bereiche betrifft, ist sie letztlich eine Führungsaufgabe, die an der Spitze beginnt und nicht delegierbar ist.

Der Grund dafür ist einfach: Informationssicherheit schützt nicht nur Dateien auf Festplatten, sondern das Fundament des Unternehmens – seine Daten, Prozesse, Beziehungen und seinen Ruf. Wer glaubt, man könne diese Verantwortung komplett an die IT „auslagern“, verkennt zwei Realitäten. Erstens: Die meisten Sicherheitsvorfälle beginnen nicht mit einer komplizierten Zero-Day-Schwachstelle, sondern mit menschlichen Fehlern, organisatorischen Schwächen oder fehlender Priorisierung. Zweitens: Die juristische Verantwortung bleibt in der Unternehmensleitung. Wenn vertrauliche Kundendaten durch einen Angriff oder eine Unachtsamkeit abfließen, wird nicht nur der IT-Leiter befragt, sondern vor allem das Management. In regulierten Branchen wie dem Finanzwesen, im Gesundheitssektor oder bei Betreibern kritischer Infrastrukturen ist diese Verantwortung sogar ausdrücklich in Gesetzen und Aufsichtsregeln verankert.


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Informationssicherheit ohne Internet? Kaum vorstellbar, aber Realität

Informationssicherheit ohne Internet? Kaum vorstellbar, aber Realität

Wenn wir heute über Informationssicherheit sprechen, denken wir fast automatisch an digitale Angriffe, Firewalls, Passwörter und Verschlüsselung. Der Begriff wirkt untrennbar mit dem Internet verbunden. Dabei ist Informationssicherheit deutlich älter als die digitale Vernetzung. Sie beginnt nicht mit Computern, sondern mit den ersten Versuchen, Wissen, Daten und strategisch wichtige Fakten vor unbefugtem Zugriff zu schützen. Lange bevor Hacker aus dunklen Kellern und staatliche Cyberoperationen Schlagzeilen machten, mussten Unternehmen, Regierungen und Militärs dafür sorgen, dass Informationen nicht in falsche Hände gerieten. Nur waren die Bedrohungen damals anderer Natur – und die Schutzmaßnahmen sahen ganz anders aus.

In einer Welt ohne digitale Kopien existierte jede Information auf einem physischen Medium: handgeschriebene Dokumente, gedruckte Akten, Mikrofilmrollen, Magnetbänder oder sogar in den Köpfen ausgewählter Personen. Wer eine Information stehlen wollte, musste nicht durch eine Firewall, sondern durch eine verschlossene Tür, an einem Pförtner vorbei oder in ein gesichertes Archiv eindringen. Und wer sie schützen wollte, setzte auf Schlösser, Tresore, Wachpersonal und strenge Zugangsprotokolle. Informationssicherheit bedeutete damals, die physische Kontrolle über das Medium zu behalten, auf dem die Information existierte.


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Hacker gab's schon immer – Wie alles begann

Hacker gab's schon immer – Wie alles begann

Wenn wir heute das Wort „Hacker“ hören, schießen den meisten sofort stereotype Bilder in den Kopf: ein dunkler Raum, das fahle Licht eines Monitors, grüne Zeichenketten, die über den Bildschirm laufen, und irgendwo eine Person mit Kapuzenpulli, die blitzschnell tippt. Dieses Bild ist das Produkt von Filmen, Schlagzeilen und Popkultur – und es hat mit der Realität nur am Rande zu tun. Die Wahrheit ist: Hacker gibt es, seit es komplexe Systeme gibt. Lange bevor es Computer und Internet gab, versuchten Menschen, diese Systeme zu verstehen, zu hinterfragen, zu manipulieren oder zu verbessern. Die Geschichte des Hackens beginnt nicht mit Silicon Valley, sondern reicht zurück in eine Zeit, in der Nachrichten über optische Signale übertragen wurden und Telefonnetze noch von mechanischen Wählscheiben beherrscht wurden.

Der erste bekannte „Hack“ fand im Jahr 1834 statt und hatte mit Elektronik noch nichts zu tun. In Frankreich betrieb die Regierung ein hochmodernes optisches Telegrafensystem, bei dem Signale über große Entfernungen mithilfe von mechanischen Armen und Sichtlinien weitergegeben wurden. Zwei findige Geschäftsmänner, François und Joseph Blanc, erkannten, dass dieses Netz ihnen einen entscheidenden Vorteil an der Börse verschaffen konnte. Sie bestachen einen Telegrafenbeamten, der in den offiziellen Übertragungen winzige, kaum wahrnehmbare Veränderungen vornahm – Änderungen, die für Außenstehende bedeutungslos wirkten, für die beiden jedoch verschlüsselte Botschaften darstellten. So erhielten sie Kursinformationen schneller als alle anderen und konnten diese für gewinnbringende Geschäfte nutzen. Es war der erste dokumentierte Fall, bei dem ein bestehendes Kommunikationssystem manipuliert wurde, um einen Informationsvorsprung zu erlangen – der Urtypus des Hackens.


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