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Wer schützt was? – Warum Informationssicherheit Chefsache ist

Wer schützt was? – Warum Informationssicherheit Chefsache ist

Viele Unternehmen betrachten Informationssicherheit immer noch als eine Disziplin, die irgendwo tief in der IT-Abteilung angesiedelt ist. Dort sitzen die Administratoren, die Passwortrichtlinien einführen, Firewalls konfigurieren, Updates einspielen und im Ernstfall versuchen, Angriffe abzuwehren. Diese Sichtweise hat sich über Jahrzehnte gehalten, weil IT-Sicherheit tatsächlich in den Serverräumen, Rechenzentren und Netzwerken beginnt. Doch sie ist gefährlich verkürzt – und im Jahr 2025 schlicht nicht mehr haltbar. Informationssicherheit ist längst keine rein technische Aufgabe mehr, sondern ein strategisches Kernthema, das das gesamte Unternehmen betrifft, von der Produktentwicklung über die Lieferkette bis hin zur externen Kommunikation. Und weil sie alle Bereiche betrifft, ist sie letztlich eine Führungsaufgabe, die an der Spitze beginnt und nicht delegierbar ist.

Warum die alte IT-Sicht nicht mehr reicht

Der Grund dafür ist einfach: Informationssicherheit schützt nicht nur Dateien auf Festplatten, sondern das Fundament des Unternehmens – seine Daten, Prozesse, Beziehungen und seinen Ruf. Wer glaubt, man könne diese Verantwortung komplett an die IT „auslagern“, verkennt zwei Realitäten. Erstens: Die meisten Sicherheitsvorfälle beginnen nicht mit einer komplizierten Zero-Day-Schwachstelle, sondern mit menschlichen Fehlern, organisatorischen Schwächen oder fehlender Priorisierung. Zweitens: Die juristische Verantwortung bleibt in der Unternehmensleitung. Wenn vertrauliche Kundendaten durch einen Angriff oder eine Unachtsamkeit abfließen, wird nicht nur der IT-Leiter befragt, sondern vor allem das Management. In regulierten Branchen wie dem Finanzwesen, im Gesundheitssektor oder bei Betreibern kritischer Infrastrukturen ist diese Verantwortung sogar ausdrücklich in Gesetzen und Aufsichtsregeln verankert.


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ISO 27001 in 7 Minuten erklärt – So klappt das Zertifikat

ISO 27001 in 7 Minuten erklärt – So klappt das Zertifikat

ISO 27001 – allein der Name klingt nach Norm, Paragraphen und endlosen Dokumenten. Viele, die ihn hören, denken sofort an eine trockene, bürokratische Übung, die man nur für Auditoren und Zertifizierer macht. Doch hinter ISO 27001 steckt weit mehr als ein dicker Ordner mit Richtlinien. Sie ist der international anerkannte Standard für Informationssicherheits-Managementsysteme – kurz ISMS – und damit so etwas wie die „Bedienungsanleitung“ dafür, wie Unternehmen ihre Informationen und Systeme wirksam schützen. Wer die Norm versteht und klug umsetzt, baut nicht nur ein solides Sicherheitsfundament, sondern kann auch gegenüber Kunden, Partnern und Behörden nachweisen: Wir nehmen Sicherheit ernst – und wir können es belegen.

Der Kern: Sicherheit als Management- und Verbesserungsprozess

Die Grundidee ist einfach, aber mächtig: Informationssicherheit ist kein einmaliges Projekt, sondern ein kontinuierlicher Prozess. ISO 27001 schreibt nicht vor, welche konkreten technischen Maßnahmen ein Unternehmen ergreifen muss, sondern wie es ein Managementsystem aufbaut, das Risiken erkennt, bewertet und systematisch behandelt. Das macht die Norm so flexibel – sie passt zu Banken genauso wie zu Start-ups, zu Produktionsbetrieben ebenso wie zu Behörden. Entscheidend ist, dass die Organisation ihr Sicherheitsmanagement in einem klaren Rahmen betreibt, der regelmäßig überprüft und verbessert wird.


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ISO oder BSI? – Was besser zu deinem Unternehmen passt

ISO oder BSI? – Was besser zu deinem Unternehmen passt

Wer in Deutschland ein strukturiertes Informationssicherheits-Managementsystem (ISMS) aufbauen will, steht früher oder später vor einer strategischen Weichenstellung: ISO/IEC 27001 oder BSI IT-Grundschutz? Beide Ansätze sind anerkannt, beide gelten als robust, beide können zu einer Zertifizierung führen. Und doch unterscheiden sie sich in Philosophie, Detailtiefe, Flexibilität, Nachweisführung und internationaler Reichweite. Die Entscheidung ist nicht trivial; sie hängt von Unternehmensgröße, Branche, Kundenanforderungen, regulatorischen Vorgaben, Lieferketteneinbindung und – nicht zu unterschätzen – von der Unternehmenskultur ab. Wer das für sich passende Modell wählen will, sollte verstehen, was beide Ansätze ausmacht, wie sie geprüft werden und wo ihre jeweiligen Stärken liegen. Genauso wichtig: Es ist keine dogmatische Entweder-oder-Frage. Hybride Wege sind nicht nur möglich, sondern oft sinnvoll.

ISO/IEC 27001: Risikobasiert, flexibel, weltweit anschlussfähig

ISO/IEC 27001 ist der international verbreitetste Standard für ISMS. Sein Kern ist Risikomanagement: Organisationen definieren ihren Kontext, identifizieren Informationswerte, analysieren Risiken und wählen angemessene Maßnahmen. Die Norm gibt die Management-Mechanik vor (Kontext, Führung, Planung, Unterstützung, Betrieb, Bewertung, Verbesserung), lässt aber bewusst Freiraum in der Ausgestaltung. Diese Flexibilität ist eine große Stärke:


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IT-Grundschutz Kompendium – Der unterschätzte Schatz

IT-Grundschutz Kompendium – Der unterschätzte Schatz

Das IT-Grundschutz-Kompendium des Bundesamts für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) ist so etwas wie die „Enzyklopädie“ der deutschen Informationssicherheit – und trotzdem kennen viele Unternehmen es nur vom Hörensagen oder sehen es als schwerfälligen Behördenwälzer, den man allenfalls für Audits hervorholt. In Wahrheit ist dieses Werk eine der wertvollsten und praxisnahsten Ressourcen, die es im Bereich Cyber- und Informationssicherheit gibt. Wer es versteht und richtig einsetzt, hat nicht nur ein umfassendes Nachschlagewerk, sondern auch einen methodischen Baukasten, mit dem sich fast jede Sicherheitsanforderung strukturiert und nachvollziehbar umsetzen lässt. Gerade in Zeiten von NIS2, DORA, KRITIS-Regelungen oder branchenspezifischen Sicherheitskatalogen liefert der IT-Grundschutz einen roten Faden: Was muss ich organisieren? Welche Maßnahmen sind Stand der Technik? Wie belege ich wirksam, dass wir es tun?

Bausteinlogik statt Bleiwüste: Wie das Kompendium aufgebaut ist

Das Besondere am IT-Grundschutz-Kompendium ist seine Bausteinlogik. Es ist nicht als reines Lehrbuch geschrieben, sondern als Sammlung modularer Sicherheitsbausteine, die je nach Bedarf zusammengesetzt werden können. Jeder Baustein steht für einen klar umrissenen Bereich – das kann ein technisches Thema sein wie „Server“, „Datenbanken“, „Netzkomponenten“ oder „Virtualisierung“, ein organisatorischer Prozess wie „Patch- und Änderungsmanagement“, „Lieferantenmanagement“ und „Incident-Management“, eine physische Komponente wie „Serverraum“ oder „Rechenzentrum“ oder Querschnittthemen wie „Cloud-Nutzung“, „Mobile Arbeit“ und „Kryptokonzept“.


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Schutzbedarf einfach gemacht – So klappt die Einstufung

Schutzbedarf einfach gemacht – So klappt die Einstufung

Die Schutzbedarfsfeststellung ist eine der zentralen Grundlagen der Informationssicherheit – und trotzdem gehört sie zu den am meisten unterschätzten Disziplinen. Viele Unternehmen starten in Projekte, schreiben Sicherheitskonzepte oder definieren Maßnahmen, ohne vorher genau zu wissen, welchen Schutzbedarf ihre Informationen und Systeme eigentlich haben. Das Ergebnis sind oft überdimensionierte Lösungen, die Zeit und Geld verschwenden, oder zu schwache Schutzmechanismen, die kritische Werte unzureichend absichern. Eine systematische und pragmatische Einstufung verhindert genau das. Sie sorgt dafür, dass Sicherheitsmaßnahmen zielgerichtet und angemessen sind – nicht zu wenig, aber auch nicht zu viel. Und das Beste: Mit einer klaren Methode ist die Schutzbedarfsfeststellung weder kompliziert noch bürokratisch, sondern ein handfestes Planungswerkzeug.

Die Schutzziele im Kern – plus zwei, die oft vergessen werden

Der Kern der Schutzbedarfsermittlung besteht darin, für jedes Asset – also jede Information, jedes IT-System, jede Anwendung, jede Schnittstelle und jeden Prozess – festzulegen, wie hoch die Anforderungen an Vertraulichkeit (C), Integrität (I) und Verfügbarkeit (A) sind.


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