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Halbzeit unter DORA: Was aus den ersten sechs Monaten gelernt wurde

Halbzeit unter DORA: Was aus den ersten sechs Monaten gelernt wurde

Sechs Monate sind vergangen, seit der Digital Operational Resilience Act (DORA) am 17. Januar 2025 in Kraft trat. Ein halbes Jahr, das für viele Unternehmen im Finanzsektor zugleich eine Compliance-Hürde und einen Prüfstein darstellte. Heute zeigt sich: Die ersten Erfahrungen sind klar – DORA ist kein Projekt mit Start- und Endpunkt, sondern der Beginn eines laufenden Transformationspfads. Was bisher gelungen ist, wo es noch hakt und warum die nächsten Monate entscheidend sind – all das erfährst du in diesem Artikel.

Die erste Phase: Anmeldung, Verwirrung und Umsetzungsstress

In den ersten Monaten galt es, die Basis zu schaffen: Das Register of Information (RoI) zu Drittdienstleistern musste bis Ende April 2025 eingereicht werden. Viele Unternehmen leisteten hier einen echten Sprint – doch schon damals war klar, dass die eigentliche Arbeit erst beginnt. Parallel dazu schärften nationale Behörden den Rahmen, indem sie detaillierte Anforderungen an Drittanbieter-Risikomanagement, Meldepflichten und interne Governance-Strukturen definierten. Besonders Asset Manager, Versicherer und kleinere Banken spüren seit Frühjahr 2025 einen deutlichen Umsetzungsdruck.


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Kennst du alle? – Die wichtigsten Normen rund um Informationssicherheit

Kennst du alle? – Die wichtigsten Normen rund um Informationssicherheit

Wer sich ernsthaft mit Informationssicherheit beschäftigt, stößt früher oder später auf eine Flut an Abkürzungen und Normenbezeichnungen: ISO 27001, ISO 27002, BSI IT-Grundschutz, NIST, COBIT, TISAX, DORA, DSGVO – und das ist nur der Anfang. Für Außenstehende wirkt dieses Regelwerk wie ein unüberschaubarer Dschungel aus Vorschriften, Empfehlungen und Zertifizierungen. Doch wer die wichtigsten Normen kennt und versteht, erkennt schnell, dass sie mehr sind als bloße Bürokratie: Sie sind Werkzeuge, die Struktur schaffen, Risiken reduzieren, Compliance sichern und Vertrauen aufbauen. Das Ziel ist immer dasselbe – Informationen schützen –, aber die Wege dorthin unterscheiden sich. Manche Normen sind international, andere national. Manche sind gesetzlich vorgeschrieben, andere freiwillig, aber in vielen Branchen de facto unverzichtbar. Richtig eingesetzt, machen Normen Informationssicherheit planbar, messbar und nachhaltig – und zwar nicht trotz, sondern wegen ihrer Struktur.

ISO/IEC 27001: Der globale Rahmen für ein wirksames ISMS

ISO/IEC 27001 ist der weltweit anerkannte Standard für Informationssicherheits-Managementsysteme (ISMS). Sein Fokus liegt nicht auf Checklisten, sondern auf Management: Risiken verstehen, Ziele setzen, Maßnahmen festlegen, Wirksamkeit prüfen und fortlaufend verbessern. Die Norm folgt der harmonisierten ISO-Struktur (High Level Structure) und lässt sich daher gut mit anderen Managementsystemen (z. B. ISO 9001, ISO 22301) integrieren. Herzstück ist die risikobasierte Steuerung. Unternehmen entscheiden – auf Basis einer nachvollziehbaren Risikoanalyse – selbst, welche Kontrollen angemessen sind, und dokumentieren diese Auswahl in der „Statement of Applicability“ (SoA). Genau diese Flexibilität macht ISO 27001 so mächtig: Ein FinTech, ein Klinikum und ein Maschinenbauer können völlig unterschiedliche Kontrollen wählen und dennoch konform sein, solange die Auswahl risikogerecht und wirksam belegt ist. Das Zertifikat dient international als Gütesiegel: Es signalisiert Kunden, Partnern und Aufsichten, dass Informationssicherheit nicht dem Zufall überlassen wird, sondern nach einem anerkannten Regelwerk geführt wird.


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Gemeinsam stärker – Wie der Informationsaustausch den Sektor schützt

Gemeinsam stärker – Wie der Informationsaustausch den Sektor schützt

In der Welt der Cybersicherheit ist es ein offenes Geheimnis: Kein Unternehmen kann sich allein verteidigen. Die Angreifer arbeiten längst nicht mehr isoliert – sie tauschen sich aus, handeln im Darknet mit Schwachstellen und Angriffswerkzeugen und nutzen koordinierte Kampagnen, um möglichst viele Ziele gleichzeitig zu treffen. Wer darauf nur mit einer isolierten Verteidigungsstrategie reagiert, läuft Gefahr, in der Informationslücke zwischen den Organisationen unterzugehen. Genau hier setzt eine der Kernideen von DORA an: den strukturierten und sicheren Informationsaustausch im Finanzsektor zu fördern. Die Botschaft dahinter ist klar – Sicherheit wird zur Gemeinschaftsaufgabe.

Der Gedanke ist so einfach wie kraftvoll: Wenn ein Unternehmen eine Bedrohung erkennt oder einen Angriff erlebt, können andere davon profitieren, diese Informationen schnell zu kennen. Ob es sich um neue Phishing-Muster, Zero-Day-Schwachstellen oder komplexe Supply-Chain-Angriffe handelt – je früher andere potenzielle Opfer gewarnt sind, desto besser können sie reagieren. DORA will diesen Austausch nicht nur ermöglichen, sondern systematisieren. Das Ziel: Angriffszeiten verkürzen, Verteidigungsmaßnahmen beschleunigen und die kollektive Widerstandsfähigkeit des gesamten Sektors steigern.


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DORA als Wettbewerbsvorteil – Warum Resilienz mehr ist als Pflicht

DORA als Wettbewerbsvorteil – Warum Resilienz mehr ist als Pflicht

Viele Unternehmen betrachten regulatorische Vorgaben zunächst als zusätzliche Belastung. Neue Gesetze bringen neue Pflichten, mehr Dokumentation, strengere Kontrollen – und das alles kostet Zeit, Geld und Nerven. Auch beim Digital Operational Resilience Act (DORA) war die erste Reaktion in manchen Vorständen und IT-Abteilungen verhalten. „Schon wieder eine EU-Verordnung, die uns Arbeit macht“, lautete der Tenor. Doch wer DORA nur als Pflichtübung versteht, übersieht das Potenzial, das in dieser Verordnung steckt. Richtig umgesetzt, kann DORA nicht nur helfen, Risiken zu reduzieren und Compliance sicherzustellen, sondern auch zu einem echten Wettbewerbsvorteil werden. Resilienz ist in einer digitalisierten Wirtschaft nicht nur eine Frage der Sicherheit – sie ist ein entscheidender Faktor für Vertrauen, Reputation und langfristigen Erfolg.

Von Mindeststandards zu Marktvorteilen: Die fünf Säulen als Wachstumshebel

Das beginnt mit einem Blick auf die Grundidee hinter DORA. Die Verordnung will nicht einfach nur Mindeststandards für die IT-Sicherheit festlegen, sondern die gesamte digitale Widerstandsfähigkeit von Finanzunternehmen und ihren Dienstleistern stärken. Das umfasst IKT-Risikomanagement, Incident Reporting, Resilienztests, Management von Drittparteien und den Informationsaustausch im Sektor. Wer diese fünf Säulen konsequent umsetzt, ist nicht nur gesetzeskonform, sondern auch deutlich robuster gegenüber Cyberangriffen, Systemausfällen oder Lieferkettenstörungen. Diese Robustheit ist kein Selbstzweck – sie sorgt dafür, dass das Unternehmen in Krisensituationen handlungsfähig bleibt, Kundenbeziehungen stabil hält und Schäden minimiert. Genau hier entstehen handfeste Vorteile: niedrigere Ausfallzeiten, schnellere Wiederanläufe, bessere Konditionen in Ausschreibungen, höhere Abschlussquoten im Vertrieb und ein spürbar geringeres Reputationsrisiko.


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Audits ohne Zittern – Wie du DORA-Nachweise souverän lieferst

Audits ohne Zittern – Wie du DORA-Nachweise souverän lieferst

Für viele Unternehmen ist das Wort „Audit“ immer noch ein Synonym für Stress, lange To-do-Listen und schlaflose Nächte. Das gilt umso mehr, wenn es um neue regulatorische Anforderungen wie DORA geht. Schließlich verlangt die EU-Verordnung nicht nur, dass Unternehmen ihre digitale Resilienz aufbauen und pflegen – sie müssen auch jederzeit nachweisen können, dass sie dies tatsächlich tun. Audits sind das zentrale Instrument, mit dem Aufsichtsbehörden überprüfen, ob Prozesse, Systeme und organisatorische Strukturen den Vorgaben entsprechen. Wer hier unvorbereitet auftritt, riskiert nicht nur negative Feststellungen, sondern auch Bußgelder, Reputationsschäden und im schlimmsten Fall Einschränkungen im Geschäftsbetrieb. Dabei kann ein DORA-Audit deutlich entspannter verlaufen, wenn Unternehmen frühzeitig die richtigen Strukturen schaffen und Auditfähigkeit als Dauerzustand begreifen, nicht als kurzfristige Projektaufgabe.

Was DORA wirklich prüft: Mehr als Technik

Der wichtigste Schritt zu einem souveränen Audit ist das Verständnis, was DORA überhaupt nachprüft. Die Verordnung deckt ein breites Spektrum ab: vom IKT-Risikomanagement über Incident Reporting und Resilienztests bis hin zum Management von Drittparteien und dem Informationsaustausch im Sektor. Das bedeutet: Audits verlangen technische und organisatorische, vertragliche und strategische Nachweise. Ein Penetrationstest-Bericht mag zeigen, dass ein System hart ist – wenn der dazugehörige Prozess für Schwachstellenmanagement nicht dokumentiert oder nicht gelebt ist, bleibt eine Lücke. Ebenso sehen Auditoren Inkonsistenzen sofort: Was im Risikoregister steht, muss mit Testberichten, Vorfall-Eskalationswegen und Lieferantenverträgen zusammenpassen.


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