Für viele Unternehmen ist das Wort „Audit“ immer noch ein Synonym für Stress, lange To-do-Listen und schlaflose Nächte. Das gilt umso mehr, wenn es um neue regulatorische Anforderungen wie DORA geht. Schließlich verlangt die EU-Verordnung nicht nur, dass Unternehmen ihre digitale Resilienz aufbauen und pflegen – sie müssen auch jederzeit nachweisen können, dass sie dies tatsächlich tun. Audits sind das zentrale Instrument, mit dem Aufsichtsbehörden überprüfen, ob Prozesse, Systeme und organisatorische Strukturen den Vorgaben entsprechen. Wer hier unvorbereitet auftritt, riskiert nicht nur negative Feststellungen, sondern auch Bußgelder, Reputationsschäden und im schlimmsten Fall Einschränkungen im Geschäftsbetrieb. Dabei kann ein DORA-Audit deutlich entspannter verlaufen, wenn Unternehmen frühzeitig die richtigen Strukturen schaffen und Auditfähigkeit als Dauerzustand begreifen, nicht als kurzfristige Projektaufgabe.
Was DORA wirklich prüft: Mehr als Technik
Der wichtigste Schritt zu einem souveränen Audit ist das Verständnis, was DORA überhaupt nachprüft. Die Verordnung deckt ein breites Spektrum ab: vom IKT-Risikomanagement über Incident Reporting und Resilienztests bis hin zum Management von Drittparteien und dem Informationsaustausch im Sektor. Das bedeutet: Audits verlangen technische und organisatorische, vertragliche und strategische Nachweise. Ein Penetrationstest-Bericht mag zeigen, dass ein System hart ist – wenn der dazugehörige Prozess für Schwachstellenmanagement nicht dokumentiert oder nicht gelebt ist, bleibt eine Lücke. Ebenso sehen Auditoren Inkonsistenzen sofort: Was im Risikoregister steht, muss mit Testberichten, Vorfall-Eskalationswegen und Lieferantenverträgen zusammenpassen.