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CIS Controls heute: Warum sie mehr als nur eine Checkliste sind

CIS Controls heute: Warum sie mehr als nur eine Checkliste sind

Es gibt Frameworks, die man aus Pflichtgefühl pflegt – und es gibt solche, die den Alltag wirklich verändern. Die CIS Controls gehören zur zweiten Kategorie. Sie sind längst kein Poster mehr an der Bürowand, keine Prüfliste, die man kurz vor einem Audit abhakt, und auch kein exotischer „Nice-to-have“-Standard. Sie sind eine Betriebsanleitung für gelebte Sicherheit: priorisiert, messbar, anschlussfähig an bestehende Governance – und robust genug, um in hybriden Realitäten aus Cloud, SaaS, Remote Work und komplexen Lieferketten zu tragen. Spätestens mit der jüngsten Evolutionsstufe haben die Controls die Grenze zwischen „Security-Projekt“ und „Security-Betrieb“ endgültig verwischt. Wer sie ernst nimmt, arbeitet anders: transparenter, wiederholbarer, nachweisbarer – und vor allem wirksamer.

Vom Poster zur Betriebsanleitung

Die ursprüngliche Stärke der Controls war immer ihre Frechheit der Priorisierung: Statt alles für gleich wichtig zu erklären, benennen sie wenige Hebel, die die meisten Angriffe früh stoppen oder schnell sichtbar machen. Dieses Grundprinzip ist erhalten geblieben – aber die Controls sind erwachsen geworden. Die aktuelle Fassung versteht unter „Asset“ nicht mehr nur die Maschine unterm Schreibtisch, sondern den ganzen Zoo moderner Unternehmens-IT: Cloud-Workloads, containerisierte Dienste, SaaS-Komponenten, mobile Endgeräte, Identitäten und Konfigurationen als eigene Schutzgüter. Dass die offizielle Controls-Liste heute konsequent von 18 Themenfeldern spricht, ist kein Modedetail, sondern die logische Folge dieser Realität. Damit spiegeln die Controls eine Gegenwart, in der Angriffsflächen nicht mehr am Rechenzentrumszaun enden.


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Von 20 auf 18: Wie v8 die CIS Controls neu strukturiert

Von 20 auf 18: Wie v8 die CIS Controls neu strukturiert

Es passiert nicht oft, dass ein technischer Katalog das Zeug zur gemeinsamen Sprache einer ganzen Branche hat. Die CIS Controls sind so ein Fall – und mit Version 8 haben sie sich neu sortiert, ohne ihre DNA zu verlieren. Aus 20 wurden 18 Controls, aus verstreuten Unterpunkten wurden präziser formulierte Safeguards, aus „Hardware“ und „Software“ wurden Enterprise Assets, aus höflichen Empfehlungen wurden umsetzbare Anforderungen für eine Welt, in der Workloads in die Cloud wandern, Mitarbeiter von überall arbeiten und Lieferketten zum größten Risiko werden können. v8 ist kein kosmetisches Update; es ist die Antwort auf die Frage: Wie priorisiert man Sicherheitsarbeit, wenn Infrastruktur, Identitäten und Daten längst über Rechenzentrum, SaaS und mobile Endpunkte verstreut sind – und wenn die Angreifer inzwischen Produktmanagement in eigener Sache betreiben?

Warum es eine Neuordnung brauchte

Die frühen Fassungen der Controls kamen aus einem ganz bestimmten Schmerz: Immer wieder öffentlich ausgenutzte Schwachstellen, vernachlässigte Baselines, keine Übersicht über Assets, zu breite Adminrechte, Protokolle, die niemand liest, Backups, die im Ernstfall nicht zurückspielen. Version 7 brachte diese Einsichten in eine klare, priorisierte Reihenfolge. Aber die Realität drehte schneller: Cloud wurde Standard, SaaS wurde Geschäftsgrundlage, Identitäten wurden zur neuen Perimeter-Kante, Remote Work wurde Alltagsbetrieb, und Drittparteirisiken wurden sichtbar – nicht nur regulatorisch, sondern operativ. Viele Unternehmen stellten fest, dass v7 zwar wirkt, aber Vokabular und Zuschnitt die neuen Infrastrukturen nur unzureichend abbildeten. v8 reagiert darauf, ohne den Kern (Priorisieren, Messen, Automatisieren) zu verwässern.


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