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Die stille Gefahr: Warum Third Parties zur größten Schwachstelle werden

Die stille Gefahr: Warum Third Parties zur größten Schwachstelle werden

Es knirscht selten laut, wenn es passiert. Kein großer Knall, keine rot blinkenden Warnlampen. Stattdessen: eine kleine Konfigurationsänderung bei einem Dienstleister, ein unscheinbares Update, eine freundliche E-Mail eines „Partners“, ein Browser-Plugin aus einem Hersteller-Marketplace. Wochenlang wirkt alles normal, die Dashboards bleiben grün. Und doch hat sich die Risikolage grundlegend verschoben – nur eben nicht dort, wo das eigene SOC hinschaut. Die Schwachstelle liegt außerhalb des Perimeters, außer Reichweite der üblichen Telemetrie und häufig auch jenseits der eigenen Zuständigkeiten. Genau dort, wo moderne Wertschöpfung in der Praxis stattfindet: bei Third Parties.

Dass Drittparteien zur Achillesferse werden, ist keine überraschende Schlagzeile – aber die Mechanik dahinter wird in vielen Unternehmen unterschätzt. Third Parties stehen mitten in unseren Prozessen, tragen weitreichende Berechtigungen, hosten Daten, signieren Updates, verwalten Identitäten, triagieren Tickets, betreiben Infrastruktur und liefern das, was Kundinnen und Kunden direkt erleben: Verfügbarkeit, Geschwindigkeit, Qualität. In dieser Rolle sind sie nicht „außen“, sondern innen – oft mit mehr Rechten, mehr Einblick und mehr Steuerungsmacht als das, was wir im eigenen Haus für selbstverständlich halten.


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Von Risiko zu Resilienz: Wie TPRM unter DORA neu gedacht wird

Von Risiko zu Resilienz: Wie TPRM unter DORA neu gedacht wird

Third-Party-Risk-Management (TPRM) galt lange als Pflichtfach: Fragebogen verschicken, Zertifikate einsammeln, Auditberichte abheften – fertig. Spätestens mit dem Digital Operational Resilience Act (DORA) ist dieses Verständnis Geschichte. TPRM wird vom statischen Kontrollpunkt zum dynamischen Kern der digitalen Widerstandsfähigkeit. Nicht mehr das „Ob“ einer Maßnahme zählt, sondern das „Hält es im Ernstfall?“. Governance rückt damit näher an den operativen Puls; Lieferantenbeziehungen werden zu gemeinsam verantworteten Resilienz-Systemen – gemessen, getestet, nachweisbar.

Dieser Beitrag zeigt, wie sich TPRM unter DORA grundlegend verschiebt: weg von Dokumentation, hin zu belastbarer Operations-Resilienz. Er ordnet die neuen Erwartungen, skizziert ein modernes Operating Model, gibt konkrete Leitplanken für Verträge, Technik und Monitoring – und benennt Anti-Patterns, die heute noch zu häufig zu sehen sind.


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Lieferanten unter der Lupe – Third-Party-Risiken smart managen

Lieferanten unter der Lupe – Third-Party-Risiken smart managen

Die Digitalisierung der Finanzwelt hat in den letzten Jahren einen klaren Trend hervorgebracht: Immer mehr Leistungen werden an externe Partner ausgelagert. Cloud-Computing, spezialisierte IT-Dienstleister, externe Rechenzentren, Software-as-a-Service-Lösungen oder Managed Security Services – kaum ein Finanzunternehmen betreibt heute noch seine gesamte IT selbst. Diese Entwicklung hat enorme Vorteile: schnellere Innovation, flexiblere Skalierung, Zugang zu Spezialwissen und oft auch Kostenvorteile. Doch sie hat eine Schattenseite, die spätestens mit dem Inkrafttreten von DORA in den Mittelpunkt rückt: Die Abhängigkeit von Drittanbietern kann zur Achillesferse werden, wenn Risiken nicht konsequent gemanagt werden. DORA macht deshalb das Management von IKT-Drittparteien zu einer eigenen Säule der digitalen Resilienz – mit klaren Vorgaben, die deutlich über das hinausgehen, was bisher viele Unternehmen praktiziert haben.

Der Grundsatz: Auslagerung hebt Verantwortung nicht auf

Der Kern der DORA-Vorgaben ist einfach: Unternehmen bleiben auch dann vollständig verantwortlich, wenn sie kritische Funktionen an externe Partner auslagern. Es gibt kein „Das macht unser Dienstleister, darum kümmern wir uns nicht“ mehr. Vielmehr muss jedes Unternehmen sicherstellen, dass auch ausgelagerte Services den gleichen Resilienz- und Sicherheitsstandards entsprechen wie interne Leistungen. Das bedeutet, dass die Auswahl, Überwachung und vertragliche Absicherung von Drittanbietern einen zentralen Platz im Risikomanagement bekommt. Schon vor Vertragsabschluss muss geprüft werden, ob ein Anbieter die technischen, organisatorischen und finanziellen Voraussetzungen erfüllt, um die ausgelagerten Leistungen sicher und stabil zu erbringen. Diese Prüfung ist keine reine Formalität, sondern muss dokumentiert, nachvollziehbar und auf die kritischen Funktionen des Unternehmens zugeschnitten sein.


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