Viele Unternehmen sammeln, speichern und verarbeiten heute mehr Daten denn je – Kundendaten, Produktinformationen, Vertragsunterlagen, Forschungsdokumente, Quellcodes, Finanzzahlen, interne Kommunikationsströme. Doch nur ein Teil dieser Daten ist wirklich geschäftskritisch. Die Herausforderung liegt darin, diesen Teil zu identifizieren und gezielt zu schützen, ohne dabei in einer Flut von Informationsbeständen unterzugehen. Hier kommt ein strukturiertes Asset Management ins Spiel, das nicht nur auflistet, welche IT-Systeme und Daten vorhanden sind, sondern gezielt den Wert, die Sensibilität und die Schutzbedürftigkeit dieser Assets bewertet. Wer weiß, welche Daten für den Unternehmenserfolg unverzichtbar sind, kann Sicherheitsmaßnahmen effizient einsetzen, Risiken realistisch einschätzen und im Ernstfall schnell reagieren.
Der erste Schritt besteht darin, Assets zu definieren und zu erfassen. In der Informationssicherheit bezeichnet der Begriff „Asset“ nicht nur physische Geräte wie Server, Laptops oder Netzwerkswitches, sondern auch immaterielle Werte wie Datenbanken, Softwarelizenzen, Geschäftsprozesse oder Markenrechte. Entscheidend ist, dass diese Werte entweder direkt zum Geschäftserfolg beitragen oder ihn indirekt absichern. Eine sorgfältige Bestandsaufnahme bildet die Grundlage: Welche Systeme und Datenbestände existieren? Wer ist dafür verantwortlich? Wo werden sie gespeichert, verarbeitet oder übertragen? Diese Fragen wirken banal, doch in vielen Organisationen sind sie nicht eindeutig beantwortet – oft gibt es Schatten-IT, unregistrierte Cloud-Dienste oder historisch gewachsene Datenbestände, die niemand so richtig kennt.