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VAIT im Fokus: IT-Aufsicht für Versicherer erklärt

VAIT im Fokus: IT-Aufsicht für Versicherer erklärt

Wer die IT-Aufsicht im Versicherungssektor verstehen will, kommt an einem Kürzel nicht vorbei: VAIT – die versicherungsaufsichtlichen Anforderungen an die IT. Hinter dem Begriff verbirgt sich kein reines Technikpapier, sondern eine klare Erwartungshaltung der Aufsicht an Governance, Organisation und Betrieb der IT bei Versicherungsunternehmen. VAIT macht deutlich: IT ist nicht Hilfsdisziplin, sondern Kern der Wertschöpfung – vom Antrag bis zur Leistung, vom Aktuariat bis zur Kapitalanlage, vom Vermittlerportal bis zum Schadenworkflow. Dieser Beitrag ordnet VAIT ein, erklärt die gemeinsame Logik hinter den Kapiteln und zeigt, welche Schritte Versicherer jetzt konkret gehen sollten, damit „VAIT-konform“ nicht auf dem Papier endet, sondern im Alltag wirkt.

Warum VAIT? Vom Nebenprozess zur Steuerungsaufgabe

Versicherung ist Informationsverarbeitung: Tarifierung, Bestandsführung, Leistungsprüfung, Meldewesen – alles beruht auf Daten, Anwendungen und vernetzten Prozessen. Störungen sind daher nicht nur IT-Probleme, sondern Geschäftsrisiken. Genau hier setzt VAIT an. Das Rundschreiben übersetzt die bekannten Grundsätze guter Geschäftsorganisation in die IT-Wirklichkeit des Versicherers: verantwortliche Leitung, risikobasierte Steuerung, nachweisbare Wirksamkeit. Die Ausrichtung ist prinzipienorientiert und proportional: Es gibt Ziele und Mindeststandards, aber keine Einheitscheckliste. Tiefe und Taktung richten sich nach Geschäftsmodell, Komplexität und Kritikalität.


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BAIT, VAIT, KAIT: Was die xAITs eint – und wo sie unterscheiden

BAIT, VAIT, KAIT: Was die xAITs eint – und wo sie unterscheiden

Wer die IT-Aufsicht im deutschen Finanzsektor verstehen will, kommt an drei Kürzeln nicht vorbei: BAIT, VAIT und KAIT. Hinter diesen Abkürzungen stehen die bank-, versicherungs- und kapitalverwaltungsaufsichtlichen Anforderungen an die IT – drei Regelwerke, die in kurzer Folge eingeführt wurden und seitdem die Messlatte für Governance, Informationssicherheit, Outsourcing und den Betrieb geschäftskritischer IT setzen. Sie sind Geschwister aus einem Haus: in Aufbau und Anspruch eng verwandt, im Detail aber spürbar geprägt von den Besonderheiten ihrer jeweiligen Domäne. Wer sie nur als „weitere Checkliste“ liest, übersieht ihren eigentlichen Charakter: Die xAITs beschreiben nicht bloß technische Mindeststandards, sondern ein integriertes Betriebs- und Steuerungsmodell für digitale Stabilität. Dieser Beitrag ordnet das Trio ein, zeigt die gemeinsame DNA – und markiert jene Stellen, an denen die Pfade sichtbar auseinandergehen.

Wozu überhaupt xAIT? Entstehung, Anspruch, Kontext

Der Auslöser ist schnell erzählt: IT hat sich von der Unterstützungsfunktion zum Produktionskern der Finanzwirtschaft entwickelt. Wertschöpfung, Kundenschnittstellen, Risiko- und Meldeprozesse – alles hängt an verteilten Anwendungen, Datenströmen und einer Lieferkette, die weit über die Unternehmensgrenzen reicht. Gleichzeitig hat der Sektor in den vergangenen Jahren mehrere schmerzhafte Lektionen gelernt: Sicherheitsvorfälle, Verfügbarkeitsprobleme, Fehlentwicklungen in Projekten, Abhängigkeiten von einzelnen Dienstleistern. Aufsicht und Institute, Versicherer und Kapitalverwaltungsgesellschaften teilen deshalb dasselbe Zielbild: ein beherrschbares, prüfbares, resilient aufgestelltes IT-Ökosystem. Die xAITs liefern dafür die Systematik – prinzipienorientiert („Ziel, nicht Mittel“), risikobasiert („Tiefe nach Kritikalität“) und proportional („Größe und Komplexität zählen“).


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