Wer 5G richtig verstanden hat, weiß: Der Sprung zur nächsten Mobilfunkgeneration wird nicht durch ein größeres Balkendiagramm im Speedtest definiert, sondern durch einen Architekturwechsel. 6G verspricht kein bloßes „Mehr“ an Bandbreite, sondern ein „Anders“: Netze, die sehen, hören, orten, interpretieren und entscheiden; Netze, die nicht nur Daten transportieren, sondern Bedeutung übertragen; Netze, die so eng mit Sensorik, KI und Edge-Rechenleistung verzahnt sind, dass sie zu einem operativen Sinnesorgan für Wirtschaft und Gesellschaft werden. Genau darin liegt der Kern der kommenden Welle – und die Frage, wie Unternehmen sich heute schon auf die Möglichkeiten und Pflichten von morgen vorbereiten.
Warum 6G mehr ist als „5G, aber schneller“
Die Versuchung ist groß, 6G unter die Überschrift „Gigabit mal zwei“ zu stellen. Doch dieser Blick greift zu kurz. Schon 5G hat den Paradigmenwechsel eingeleitet: weg vom „best effort“-Funk, hin zu planbaren Eigenschaften (Latenz, Jitter, Verfügbarkeit) per Network Slicing und Edge Computing. 6G setzt genau dort an – und verschiebt die Grenzwerte in vier Richtungen: